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Günstiger Livestream, geniale Zweitverwertung? Geht nicht! Es ist nur sinnvoll, nach einem Livestream so viel wie möglich aus dem vorhandenen Material zu machen. Eine Zweitverwertung in Form von Videos ist dabei der Normalzustand. Dafür muss der Livestream jedoch eine gewisse Qualität aufweisen. Ist dieser, weil er günstig war, qualitativ fragwürdig, werden es auch die Videos sein. Vieles spricht also dagegen, dass ein günstiger Livestream zusammen mit einer hochwertigen Zweitverwertung in Form von Videos funktioniert. Wieso das so ist, zeige ich in meinem Kommentar anhand eines Beispiels, das wir Pioniere erleben durften.
Es begab sich einst, da erhielten wir Pioniere eine Anfrage. Wir sollten einen Livestream durchführen und diesen danach in Form von hübsch aufbereiteten Videos bereitstellen. Kein Problem. Wir gaben also unsere Angebote ab: 1x Livestream und 1x Videos im Anschluss aufbereiten und aufhübschen.
Natürlich waren wir nicht die Einzigen, die Angebote einreichten. Und so begab es sich, dass unser Livestream-Angebot scheinbar etwas zu teuer war für unseren Kunden. Unser Angebot, den Livestream danach schick zu schneiden, lag jedoch genau im Budget.
So begab es sich, dass ein anderes Unternehmen den Livestream durchführte. Wir Pioniere erhielten danach die Aufzeichnung und wir sollten daraus schicke Videos schneiden.
Aber … das günstige Livestream-Angebot war nicht darauf ausgelegt, dass mit der Aufzeichnung danach noch etwas gemacht werden konnte. Niemand achtete auf das Format des Livestreams. Teilweise fehlte der Ton von den Rednern. Die über Microsoft Teams hinzu geschalteten Experten wurden nicht separat aufgezeichnet. Nicht zu jedem Redner gab es ein passendes Videobild im Livestream und und und.
Nun wollte unser Kunde jedoch hübsche Videos. Dieser Redner sollte mal groß zu sehen sein. Jener Teil des Vortrags sollte anders geschnitten werden. Dieses Videobild sollte so sein, das andere so und wieder das andere ganz anders. Wir mussten unserem Kunden sagen, dass es nicht möglich ist, diese Wünsche zu erfüllen.
Wieso nicht? Weil der günstige Livestream dazu führte, dass niemand ein Auge dafür hatte, wie die Videos danach aussehen sollten. Das Kind fiel in den Brunnen und wir mussten notgedrungen mit unserem Kunden über viele Kompromisse sprechen. Nun werkeln wir seit Monaten an dem Projekt herum, um die Kompromisse umzusetzen. Die Kosten stiegen für unseren Kunden unnötig und nun ist er diesbezüglich an derselben Stelle, die er gehabt hätte, wenn wir gleich alles umgesetzt hätten.
Zusammengefasst: Hätten wir Pioniere den Livestream und den Videoschnitt aus einer Hand gemacht, hätte unser Kunde richtig gute Videos binnen weniger Tage nach dem Stream. Wir wissen genau, worauf es ankommt, wenn ein Livestream zweitverwertet wird. Das macht den eigentlichen Stream vielleicht etwas teurer, dafür fällt der Rattenschwanz unnötiger Nachbearbeitung weg. Das wirkt sich natürlich auf die Kosten auf.
Das nächste Mal also … lieber gleich die Pioniere komplett beauftragen.